Lange schon denke ich, dass unsere alten, verfallenden Birnbäume gefällt gehören. Meine Familie und meine Faulheit haben sie bislang vor diesem Schicksal bewahrt. Und dieses Jahr wurden Hartnäckigkeit und Bequemlichkeit durch die Anwesenheit mehrerer Hirschkäfer belohnt!Immer schon flogen einzelne von ihnen wie frühe Helikoptermodelle durch den Garten, diesmal aber blieben sie – und paarten sich am Ende. Die ersten Bilder, die ich ich twitterte, erregten dann auch einige Aufmerksamkeit und mir wurde erst dadurch bewusst, dass Lucanus cervus sehr selten geworden ist. Ein wenig Recherche machte dann auch schnell klar, warum dass so ist: Die Larven entwickeln sich in den Wurzeln, Stämmen und Stümpfen, brauchen jedoch durch Pilzbefall zermürbtes Totholz, insbesondere von Eichen. Und da entwickeln sie sich dann über einen Zeitraum von drei bis fünf, manchmal aber auch acht Jahren, bevor sich die „Donnergugi“ ein paar kurze Wochen mit Kämpfen und Kopulieren austoben – und dann sterben.
Nun, Eichen haben wir nicht, aber eben alte Obstbäume, und die tun es zur Not wohl auch.
Da sie sich die ganze Zeit an zwei, drei Stellen aufhielten, an denen sie an Baumwunden den Pflanzensaft leckten, konnte ich einige schöne Bilder von ihnen machen:
Ich mag den Gugiburschen. Schön, dass er ein Heim entdecken durfte.