Ja, auch ich habe vielen ein “besseres Neues Jahr” gewünscht. Und dabei fast vergessen, dass 2020 für mich neben vielen kleinen schönen Dingen und Erlebnissen sogar zwei ganz besondere Ereignisse zu bieten hatte: Die Gründung der NWW Naturweinwelt GmbH und unser neues, felliges Familienmitglied Suri!
Suri kam im September zu uns, auf ziemlich spontane Art und damit eher so, wie ich es sonst für fragwürdig halte: Über ein Jahr nach Lissys Tod spürten Stephanie und ich, dass es doch nicht ohne Hund geht. Und eine Freundin unseres Sohnes hatte gerade einen Pflegehund von einer Tierschutzorganisation auf Samos bei sich. Dieser Hund wurde es dann nicht, aber der Kontakt war gemacht und nach einem längeren Telefonat, bei dem ich eigentlich nur sagte, dass wir einen Hund brauchen, der sich gut mit anderen versteht, sagten wir “Ja” zu Suri, die damals noch “Jeanette” hieß. Eine Flugpatin, die auf Samos Urlaub machte, brachte Suri dann mit einem der letzten Direktflüge vor der Winterpause nach Düsseldorf, wo sie meine Mutter am Flughafen abholte – wir konnten leider erst später dazustoßen. Wir waren extrem gespannt, wie alles klappt. Und sehr überrascht, wie gut alles klappte! Sie ist schöner (und größer) als wir sie uns von den Fotos vorgestellt haben – und sie ist wunderbar mit anderen Hunden. Nun liegt sie gerade entspannt neben mir…
Die Naturweinwelt gehört schon seit ihrer Gründung im Frühjahr zu uns – und als Idee sogar schon eine ganze Weile länger: Nachdem wir im Sommer 2019 aus New York zurückkamen und damit das Ende meiner Zeit bei Scientific American und Spektrum der Wissenschaft fest stand, wuchs in mir der Wunsch, etwas Eigenes aufzubauen. Etwas Neues, in das ich die verschiedenen Tätigkeiten meiner langen Zeit in der Verlagsbranche einfließen lassen konnte: Inhaltliche Arbeit, Marketing, Management, Vertrieb. Das es dann der Vertrieb von Naturwein wurde, lag an der ansteckenden Begeisterung unseres Sohnes Nick, der diesen Sommer seine Ausbildung zum Winzer abschließen konnte.
Natürlich hat auch uns COVID-19 dieses Jahr beschäftigt und gezwungen, manches gar nicht oder anders als geplant zu machen. Natürlich hätten wir gerne mehr Winzer*innen – vor allem auch im Ausland – kennengelernt, um ihre Weine in unser Programm aufzunehmen. Und natürlich hätten wir gerne vielen Menschen die Weine persönlich vorgestellt. Aber man muss halt das Beste aus den Gegebenheiten machen – und das Beste hieß in unserem Fall: In der Vorweihnachtszeit einen Pop-up Store im denkmalgeschützten Stellwerk 08 in der Heidelberger Bahnstadt betreiben! Ich habe nicht wirklich mitgezählt, aber es dürften über 200 Menschen im Laden gewesen sein (plus die, die fragten, ob wir auch Café to go verkaufen) und es war eine ganz besondere Erfahrung, mit ihnen über Naturweine zu sprechen – und sie am Anfang auch noch Verkosten lassen zu können.
Vor allem die positiven Reaktionn auf unsere Orange-Weine (also maischevergorene Weißweine) hat mich gefreut und ermuntert. Die eindringlichste Erfahrung aber war eigentlich keine neue – und sie hat mich in der Intensität dennoch überrascht: So wie ich als “Onliner” im Verlag immer die Bedeutung des gedruckten Magazins sowohl für die Leser*innen als auch die Macher*innen erleben konnte, zeigte sich auch in unserem schönen Laden die Faszination des physisch Erlebbaren. Menschen, die schon lange neugierig auf Naturwein waren und längst über unsere Webseite mal ein Probierpaket hätten bestellen können, kamen – auch als wir nicht mehr verkosten lassen konnten – auch lange Wege, um nach einem interessanten Gespräch ein paar Flaschen zu kaufen.
Und so starte ich in ein neues, spannendes Jahr mit dem festen Vorsatz, noch öfter zeitlich begrenzt irgendwo einen Naturweinladen aufzumachen und hoffe, möglichst viele von Euch dort für diese besonderen Weine begeistern zu können. Am besten, ihr abonniert unseren Newsletter, darin werde ich natürlich über alles Kommende informieren.
Auf ein friedliches Jahr 2021, herzlichst
Richard
Ein schöne Bericht! Und 2021 soll mindestens so toll werden wie 2020!